Freitag, 07. Juni 2024, 19:30 Uhr
"Colors – die schönsten Farben der klassischen Gitarre" – mit Friedemann Wuttke
Die Leichtigkeit und Vituosität von Klassik und Romantik, die Melancholie und Energie Südamerikas und die zeitlose Spiritualität von Johann Sebastian Bach.
Entgegen der gängigen Vorstellung, wonach die klassische Gitarre in erster Linie der populären, eher leichten Musik verpflichtet ist, beweist der Konzertgitarrist Friedemann Wuttke das Gegenteil: er bringt sein Instrument mit geschlossenen Konzepten zum Klingen und setzt dabei auf anspruchsvolle und zyklische Werke sowie auf einen großen und intensiven Klang.
COLORS
Die Romantik war die Blütezeit der Gitarre in Europa und hat viele große dramatische und kleine charakteristisch Werke für das Instrument hervor gebracht, gespielt von komponierenden Gitarrenvirtuosen. Die vielen Klangfarben, die die Gitarre erklingen lassen kann, sind perfekt für die Musik des Impressionismus, der in diesem Programm in einem spannendem Gegensatz zu den Werken der Romantik steht.
Menuett und Sonate
In den Salons und Konzertsälen der Metropolen Europas haben komponierende Gitarrenvirtuosen aus Klassik und Romantik die Zuhörer mit ihrer Musik und ihrer aufregenden Spielkunst begeistert. Unter ihnen zählte der Spanier Fernando Sor zu den bedeutendsten Vertretern seiner Zeit. Dabei überzeugte er nicht nur durch sein virtuoses Spiel, sondern viel mehr durch seine große Kompositionskunst, die sich in seinen charakteristischen Menuetten ebenso wieder spiegelt wie in seiner ersten Sonate, dem berühmten Grand Solo opus 14.
Mondschein
Der Impressionismus steht für die französischen Komponisten Maurice Ravel und Claude Debussy. Aus deren Inspiration heraus wurde diese Epoche in die ganze Welt getragen und hat unterschiedliche Farben angenommen. Die impressionistischen Werke im ersten Teil des Programms stammen aus Frankreich und Spanien. Das zentrale Stück Clair de Lune (Mondschein) von Claude Debussy prägt auch die anderen Werke dieses Spannungsbogens, die um Nacht und Dunkelheit kreisen.
Prelude
Der brasilianische Nationalkomponist Heitor Villa-Lobos hat die Klangsprache von Claude Debussy und Maurice Ravel mit der Musik seiner Heimat kongenial vereint. Mit revolutionären Techniken für die Gitarre, exemplarisch dargestellt in seinen berühmten Cinq Preludes pour guitare, schuf er darüber hinaus eine ganz eigene Klangfarbe im Impressionismus und erreichte Weltruhm. Das Präludium d-moll von Johann Sebastian Bach leitet diesen Zyklus ein.